Studienreise nach Istanbul

30.09.2006

Auch in diesem Herbst-wie schon in den vergangenen fünf Jahren- unternahm der „Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln-Istanbul“ e.V. Studienreisen zur „großen Schwester“. Als erstes zeigten Istanbul-Kenner des Vereins (türkisch-Stämmige wie Deutsche) 23 Neugierigen die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt- oder besser: dreier Städte, die nacheinander am Bosporus lagen: am ersten Tag wurden die berühmten Bauten der griechisch/römischen Stadt Byzantion/Konstantinopel (z.B. die Hagia Sophia und der Hippodrom) erwandert.
Der Schwerpunkt des zweiten Tages war die Stadt des Mittelalters, die wir gewöhnlich Byzanz nennen. Ein absoluter Höhepunkt waren hier die Mosaiken der Chora-Kirche, historisch interessant auch das griechische Patriarchat.
Am dritten Tag wurde die osmanische Architektur des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts anhand der wundervollen Moscheen- z.B. Sultansmoscheeen Beyazits II und Süleymans des Prächtigen- erforscht.

Nach so viel beglückend schöner Architektur fuhren wir dann zur Erholung auf dem Bosporus bis ans Schwarze Meer. Zu der Meldung, dass Orhan Pamuk den Literaturpreis verliehen bekommt, passte die Vorlesung des grausig-faszinierenden Kapitels „wenn der Bosporus austrocknet“ aus seinem „Schwarzen Buch“ (Kara Kitab).

Der fünfte Tag galt dem Besuch des asiatischen Teils der Stadt: Üsküdar.
Hier zeigten u.a. Archäologinnen des Nationalmuseums die Ausgrabungen für den Bau der neuen U-Bahn, die quer unter dem Bosporus und der historischen Altstadt hindurchführen wird. Das Projekt erinnerte uns an das kleinere aber vergleichbare Projekt unserer Nordsüd-U-Bahn in Köln.

Am letzten Tag schließlich wurden Sultanspaläste besichtigt: der im Wesentlichen aus dem 15/16.Jahrhundert stammende Topkapi Seray und der etwas protzig wirkende Dolmabahce-Palast, der in der Mitte des 19.Jahrhunderts entstand. Ein abschließender Bummel über die Istiklal Caddesi (früher Grand Rue de Pera) zeigte das pulsierende Leben der heutigen 15 Millionen-Stadt, wobei in respektvollem Abstand- die gläsernen Wolkenkratzer des letzten Jahrzehnts zeigten, dass auch in einer so traditionsbeladenen Weltstadt die Moderne ihr Recht verlangt. Die türkische Küche wurde in einfachen Garküchen-zuweilen auch in besseren Restaurants „erforscht“- besonders auch auf dem Hippodrom (At Meydani), wo anlässlich des Ramadan Buden aufgebaut waren, an denen man- nach Sonnenuntergang, wenn der Müezzin gerufen hat- traditionelle Speisen und Getränke probieren konnte, die sonst selten serviert werden.

 



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